
Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren in den Griff bekommen
Von Dr. Christoph Theurer
30. Mai 2025
Die Wechseljahre sind eine Zeit im Leben einer Frau, die körperlich und seelisch zu einer wahren Herausforderung werden können. Während immer weniger weibliche Geschlechtshormone gebildet werden, verändert sich der Körper und überrascht mit einer Vielzahl an unangenehmen Reaktionen. Hitzewallungen, Schlafstörungen und Zyklusbeschwerden führen eine lange Liste an möglichen Wechseljahresbeschwerden an, mit denen Frauen um die 50 zu kämpfen haben.
Doch nicht nur der Körper reagiert auf den sinkenden Hormonspiegel. Auch die Psyche ist nicht davor gefeit. Sie macht sich mit Stimmungsschwankungen und Gereiztheit bemerkbar, die den Alltag und die Beziehungen zu unseren Mitmenschen belasten können. Erfahren Sie, wie die Achterbahn der Gefühle entsteht und was Sie tun können, um wieder mehr Ausgeglichenheit zu finden.

So erkennen Sie Gemütsschwankungen in den Wechseljahren
Wir alle sind hin und wieder gereizt, schlecht gelaunt und einfach nicht gut drauf. Viele Frauen beobachten in jungen Jahren, etwa im Laufe ihres Zyklus, gefühlsmäßige Veränderungen. Das Stimmungstief schwindet dabei häufig ebenso schnell, wie es gekommen ist.
Wenn Sie jedoch auf die 50 zugehen, sich Ihre Laune häufig wie eine Berg- und Talfahrt anfühlt und Sie seit Beginn der Wechseljahre ständig gereizt sind, könnte es sein, dass die Stimmungsschwankungen als Anzeichen für diesen Hormonumschwung zu deuten sind. Sie können sich z. B. erkennbar machen als:

Nachdenklichkeit

Ängste

Gereiztheit

Wutausbrüche

Nervosität

Traurigkeit

Innere Anspannung

Niedergeschlagenheit
Wenn Sie unsicher sind, sollten Sie auf weitere körperliche Symptome der Wechseljahre achten. Dazu zählen Hitzewallungen, Schlafstörungen, Herzklopfen, Erschöpfung sowie Veränderungen im Intimbereich wie Scheidentrockenheit1.

Wie kommt es bei Frauen zu Stimmungsschwankungen und Gereiztheit in den Wechseljahren?
Wie die meisten Beschwerden in den Wechseljahren treten auch eine besonders gereizte oder stark schwankende Stimmung häufig infolge hormoneller Veränderungen auf. Der weibliche Körper produziert weniger Geschlechtshormone, was allerhand Konsequenzen für Ihren Organismus und Ihr Befinden haben kann. Früher dachte man, dass ein Östrogenmangel dafür verantwortlich sei. Heute geht die Wissenschaft davon aus, dass die starken Schwankungen bei Progesteron und Östrogen für zahlreiche Wechseljahresbeschwerden verantwortlich sind – unter anderem auch für Stimmungsschwankungen2.
Da die sinkende Östrogenaktivität die Tiefschlafphase verkürzt, haben Frauen häufig auch mit Schlafproblemen in den Wechseljahren zu kämpfen3. Das Schlafdefizit kann sich wiederum auf die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit am nächsten Tag auswirken und ebenfalls dazu führen, dass betroffene Frauen in den Wechseljahren gereizt sind und nervöses oder aggressives Verhalten zeigen.

Wie in der Pubertät folgen die hormonellen Veränderungen keinem gleichmäßigen Muster. Bereits vor der Menopause (letzte Regelblutung) nimmt die Produktion der Hormone Östrogen und Progesteron bei Frauen langsam ab – ein Prozess, der sich etwa über zehn Jahre erstreckt. Zusätzlich fährt der Körper die Produktion des Follikelstimulierenden Hormons (FSH) hoch, um die Östrogenproduktion weiterhin anzuregen4.
Bevor die Hormone nach den Wechseljahren ihr neues, stabiles Niveau gefunden haben, schwankt der Hormonspiegel und damit auch die seelische Befindlichkeit der betroffenen Frauen. Die gute Nachricht: Sobald sich die Hormone zu Beginn der Postmenopause auf ihr niedriges Niveau eingependelt haben, kommt mit aller Voraussicht auch Ihre Gefühlswelt wieder zur Ruhe5.
Was tun gegen Gefühlsschwankungen und Gereiztheit in den Wechseljahren?
Um sich dem Wechselbad der Gefühle, zu dem es während der Wechseljahre kommen kann, nicht gänzlich ausgeliefert zu fühlen, können Sie mehr tun, als nur abzuwarten. Hier kommen unsere Tipps gegen Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren:

Offene Kommunikation: Unterstützung durch die Familie oder andere vertraute Personen ist wichtig, um die Probleme bewältigen zu können. Gehen Sie daher offen damit um, was Sie belastet.

Bleiben Sie in Bewegung: Zugegeben, wenn die Stimmung im Eimer ist, kann man sich kaum zu etwas aufraffen. Dennoch: Treiben Sie gerade dann Sport, wenn es mit den Gefühlen wieder bergab geht. Die Bewegung setzt Endorphine frei, die Ihrem Gemüt guttun.

Frische Luft und Sonne: Auch wenn Ihnen gerade danach ist, sich zu verkriechen: Gehen Sie nach draußen! Die frische Luft macht wach und wärmende Sonnenstrahlen heben die Stimmung. Ein kurzes Sonnenbad am Vormittag versorgt Sie mit Vitamin D, das an der Regulierung der Botenstoffe Serotonin und Dopamin beteiligt ist.

Stress vermeiden und Ruhephasen einplanen: Stress kann Ihre Situation zusätzlich verschlimmern. Nehmen Sie sich daher bewusst Zeit für Pausen und integrieren Sie diese in Ihren Alltag.

Ausreichend Schlaf: Erholsamer Schlaf ist wichtig für die körperliche und geistige Regeneration und Gesundheit. Halten Sie regelmäßige Schlafzeiten ein und nehmen Sie Ihre Schlafumgebung einmal genauer unter die Lupe. Denn auch die richtige Ausstattung des Schlafzimmers kann eine gesunde Nachtruhe fördern.

Ausgewogene Ernährung: Eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährungsweise kann ebenfalls dazu beitragen, dass Sie sich besser fühlen. Damit sich die Gereiztheit nicht verstärkt, kann zudem ein Verzicht auf Koffein und Alkohol sinnvoll sein.

Freundschaften und Hobbys pflegen: Die sozialen Kontakte zu pflegen, ist ebenso wichtig für die mentale Gesundheit wie sich Zeit für die eigenen Interessen und Hobbys zu nehmen. Gespräche mit vertrauten Personen oder Ihre Lieblingsbeschäftigung – ob in Gesellschaft oder allein – können den Effekt eines natürlichen Stimmungsaufhellers haben.

Entspannungstechniken: Mit speziellen Verfahren, die der bewussten Entspannung dienen, können Sie innere Unruhe mildern und wieder mehr Gleichgewicht finden. Probieren Sie z. B. Yoga, Meditation, Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung aus. Sobald Sie die Techniken verinnerlicht haben, können Sie sie aktiv einsetzen, wenn es Ihnen gerade nicht so gut geht.

Laif® 900 Balance gegen Stimmungsschwankungen der Wechseljahre
Zusätzlich können pflanzliche Präparate wie Laif® 900 Balance dabei helfen, Stimmungsschwankungen zu reduzieren. Das Präparat mit hochdosiertem Johanniskraut wirkt stimmungsaufhellend und ausgleichend und unterstützt so dabei, gelassener zu werden und besser zur Ruhe zu kommen.

Wenn das Gefühlschaos überhandnimmt oder Sie das Gefühl haben, permanent gereizt in den Wechseljahren zu sein, sodass es Ihren Alltag beherrscht, kann der Besuch einer ärztlichen Sprechstunde sinnvoll sein. Dort können Sie sich über weitere Behandlungsmöglichkeiten für extreme Stimmungsschwankungen der Wechseljahre und andere typische Beschwerden informieren.
Quellen:
1 https://www.frauengesundheitsportal.de/themen/wechseljahre/moegliche-beschwerden-in-den-wechseljahren/
2 https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2024/10/07/perimenopause-achterbahnfahrt-der-hormone
3 https://www.frauenaerzte-im-netz.de/koerper-sexualitaet/wechseljahre-klimakterium/wechseljahresbeschwerden-klimakterische-beschwerden/
4 https://www.frauenaerzte-im-netz.de/koerper-sexualitaet/wechseljahre-klimakterium/hormonelle-umstellung-in-den-wechseljahren/
5 https://www.apothekerkammer.at/kaernten/aktuelle-themen/gesundheitstipps/wechseljahre-phasen-symptome