STRESS-REPORT APOTHEKE 2021:

Forsa-Studie: Stress im Apothekenalltag seit Beginn der Corona-Pandemie deutlich gestiegen

Zusätzliche Pandemie-Aufgaben führen zu Herausforderungen und Problemen

Zeitmangel beeinflusst Kundenberatung und Zufriedenheit der Beschäftigten

Entspannungsmaßnahmen als Ansatz zur Stressbewältigung

Die letzten Monate waren für die Mitarbeitenden in den Apotheken aufgrund der Corona-Pandemie eine besonders intensive, arbeitsreiche Zeit. Im Auftrag von Bayer hat das forsa-Institut deshalb eine Befragung unter Apotheker*innen und PTA durchgeführt, um das aktuelle Stresslevel der Beschäftigten zu dokumentieren und Ansätze für Hilfestellungen zu skizzieren.

Apotheken – besondere Belastung in Pandemie-Zeiten

Die Umfrage macht deutlich, dass es Handlungsbedarf gibt: Seit Beginn der Corona-Pandemie verspüren nahezu alle (96 %) der befragten Apotheker*innen bzw. PTA mehr Herausforderungen bzw. Probleme im Berufsleben, 72 Prozent sogar „deutlich mehr“. Mehrheitlich beklagen die Teilnehmenden der Umfrage außerdem Lieferengpässe bei Medikamenten (88 %) sowie die alltägliche Konfrontation mit unfreundlichen bzw. gereizten Kunden (68 %).

Weitere Stressfaktoren sind unter anderem die lange Tragezeit des Mund-Nasen-Schutzes (57 %), Abwanderung der Kundschaft zu Online-Apotheken (46 %) und die Sorge vor Ansteckung bei der Arbeit, z.B. mit dem Corona-Virus (33 %).

Folgen der gestiegenen Arbeitsbelastung für die Kundenberatung

Als direkte Folge der gestiegenen Arbeitsbelastung in den Apotheken nehmen 58 Prozent der befragten PTA und Apotheker*innen einen Qualitätsverlust in der alltäglichen Kundenberatung wahr. Ursächlich dafür ist Zeitmangel. Das Gefühl, den eigenen Ansprüchen nicht zu genügen, wirkt sich folglich bei 54 Prozent negativ auf die Arbeitszufriedenheit aus.

Diese Unzufriedenheit wird bei 46 Prozent der Befragten verstärkt, die bemerken anfälliger für Fehler zu sein oder das Gefühl haben, ihre Arbeit nicht komplett zu schaffen (70 %).

Umgang mit gestiegenem Stresslevel

Etwa zwei Drittel (66 %) der Befragten haben außerdem das Gefühl, dass sich die gestiegenen Anforderungen zumindest hin und wieder negativ auf ihr Privatleben auswirken – mit dem Ergebnis in der Freizeit weniger effektiv regenerieren zu können. Die Themen, die sie beschäftigen, sind in den meisten Fällen Sorgen aus dem Arbeitsalltag sowie Zeitmangel wegen Überstunden. Als häufigste Folgen gelten Energielosigkeit, Abgeschlagenheit und Erschöpfung (71 %), Anspannung sowie Reizbarkeit (69 %) und Verspannungen bzw. Rückenschmerzen (54 %). Zudem sind Schlafproblemen bzw. Schlaflosigkeit (45 %) als auch Unruhe und Nervosität (43 %) weitere verbreitete Beschwerden. 

Diese können zu einem geringeren allgemeinen Wohlbefinden mit möglichen gesundheitlichen Auswirkungen führen. Zum Ausgleich setzen die Betroffenen meist auf Maßnahmen wie Entspannung in der Natur (90 %), Zeit mit Freunden und Familie (79 %), Sport (67 %) oder gezielter Zeit für sich selbst (62 %).
Lediglich 31 Prozent nutzen Entspannungsübungen, um Stress abzubauen. Nur 17 Prozent nutzen pflanzliche Arzneimittel um den körpereigenen Regenerationsprozess zu unterstützen. 

In der Untersuchung wurden insgesamt 201 Apotheker und PTA vom 9. bis 30. Juni 2021 mithilfe computergestützter Telefoninterviews befragt.

Quelle:

Studie des Forsa-Institutes im Auftrag von Bayer Vital zum Stimmungsbild in der Apotheke vom 2. Juli 2021, f21.0204/40425 Le