Dankbar macht glücklich.

Dauerstress, Informationsflut, (gesundheits)politische Lage: Aktuell gibt‘s nicht viel, um dankbar zu sein, oder? Warum dein Gehirn eine Drama Queen ist, und wie du es täglich mit Good News austrickst.

Zugegeben, der Apothekenalltag ist nicht leichter geworden in den letzten Monaten. Die Belastungsgrenzen haben sich durch Corona deutlich verschoben, laut einer Studie fühlen sich über zwei Drittel der Apotheken-Beschäftigten überarbeitet, erschöpft und antriebslos. Und jetzt noch dankbar sein? Ja! Denn Dankbarkeit ist ein 1A-Werkzeug, um in schwierigen Zeiten das eigene Wohlbefinden zu steigern.

Glück kann man trainieren.
Dankbarkeit ist die Hantel zum Erfolg.

Eigentlich ist es ganz einfach: Wer dankbar ist, richtet seinen Blick auf real positive Gegebenheiten und hebt so nachhaltig seine Stimmung. Allerdings geht das nicht automatisch, denn unser Gehirn ist eher ein Fan schlechter Nachrichten. Sein Millionen Jahre alter Bauplan sieht vor, die Umwelt ständig nach Bedrohungen abzuscannen. 

„Zufriedenheit und Lebensfreude? Das sind nicht die Hauptinteressen deines Gehirns, da solche Gefühlslagen im Überlebenskampf eher schädlich waren. Schließlich heißt es auch „Survival of the Fittest“ und nicht „Survival of the Happiest.““
(Das 6-Minuten-Tagebuch, Dominik Spenst)

Wir sind geborene Schwarzseher.
In der Steinzeit top, in Zeiten von Social Media eher kontraproduktiv.

Deinem Steinzeit-Ich hätte die Fähigkeit, immer erst das Schlechte zu sehen, signifikante Überlebensvorteile gesichert. Dein modernes Ich wird durch die heutige, allgegenwärtige Informationsflut allerdings in ständige Alarmbereitschaft versetzt. „Doomscrolling“ nennt man den schier endlosen Konsum von (vermeintlich) schlechten Nachrichten in sozialen Netzwerken.

Aber wie können wir unseren inneren Bauplan austricksen?
Indem wir unsere eigenen Good News schreiben.

Menschen, die ein Dankbarkeitstagebuch führen, schlafen laut Studien nachweislich besser, werden seltener krank und verfügen über mehr Lebensfreude und Energie für ihre persönlichen Ziele. Dabei investieren sie oft nicht mehr als ein paar Minuten am Tag.

Fünf, sechs Minuten täglich reichen,
um ein Dankbarkeitstagebuch zu führen.

Notiere jeden Abend die drei Dinge, für die du an diesem Tag besonders dankbar warst, in ein eigenes Notizbuch. Investiere bewusst ein paar Minuten Zeit und Sorgfalt. Vorgefertigte Bücher wie das bekannte „6-Minuten-Tagebuch“ liefern dir gerade am Anfang Orientierung und geben dir Tipps zur positiven Selbstbekräftigung.

Je länger du ein Dankbarkeitstagebuch führst, desto mehr trainiert dein Gehirn, erst das Gute zu sehen. Aber was tun, wenn der Kopf schon morgens übervoll ist mit (negativen) Gedanken?

Rauszeit im Kopf: die Morgenseiten.

Um nicht schon zu Tagesbeginn in ein negatives Gedankenkarussell einzusteigen, kannst du eine andere Journaling-Methode nutzen, die berühmten Morgenseiten. Diese sind bekannt geworden durch die Autorin und Journalistin Julia Cameron und ihren Klassiker „Der Weg des Künstlers“. Im Grunde geht es darum, kurz nach dem Aufstehen alles aufzuschreiben, was dir durch den Kopf geht – ohne Punkt und Komma oder inneren Zensor. 

Durch das Aufschreiben störender oder belastender Gedanken schaffst du Klarheit im Kopf, ohne negative Emotionen aufzuschieben oder zu verdrängen. So kannst du produktiver in den Tag starten. Schmeiß die Morgenseiten nach dem Schreiben weg und lasse die Gedanken somit auch ganz buchstäblich los. 

Hier einige Buchtipps: 

Das 6-Minuten-Tagebuch

‎Herausgeber: UrBestSelf Publishing

‎Arbeitsbuch, gebunden 192 Seiten

Ein guter Tag

‎Herausgeber: Ein guter Verlag

‎Zweite Auflage

‎Inklusive Broschüre für deine Projektplanung

‎92 Tipps für mehr Achtsamkeit und Selbstliebe

Der Weg des Künstlers

‎Knaur MensSana TB

‎3. Auflage, Überarbeitete Neuausgabe (2. Dezember 2019)

‎Taschenbuch, ‏352 Seiten